Drehmaschine: Erweiterungen 07d
Halter für Mini-Bohrstangen

Und wenn ich sage Minibohrstangen, dann meine ich auch Minibohrstangen!

Die Dinger sind echt winzig!

Und sie haben ein spezielles Schaftprofil, was einen speziellen Halter bedingt.

Im Original werden sie wahrscheinlich ganz einfach senkerodiert, aber dieses Verfahren steht mir nicht zur Verfügung.

Die meisten spanenden Kollegen werden wahrscheinlich das Profil stirnseitig einfräsen. Aber das setzt einen Fräser mit etwa d2.5 voraus und dazu noch einer Länge von mindestens 12 mm. Den ich schlicht nicht hatte und falls ich einen gekauft hätte, dann hätte ich grösste Bedenken gehabt ihn abzubrechen.

Also musste eine andere Lösung her. Und die konnte nur in einem zweiteiligen Halter liegen.

Ich konstuierte zwei Varianten aus und entschied mich dann für ein V-förmiges Profil mit Abdeckung und kleinen Schrauben zum Spannen.
Dieses Profil hätte man ebenfalls mit einem kleinen Schaftfräser herstellen können, der dann immerhin nicht mehr so lang hätte sein müssen.
Oder aber man fräst es mit einem Scheibenfräser.
Ich entschloss mich dafür, obwohl der Scheibenfräser (ich benutzte einen 63x2.4) natürlich einen sehr grossen Auslauf benötigt, der den Halter schwächt. Aber bei diesen Minibohrstangen dürfte der Schneiddruck recht klein sein.

Die Einzelteile des Halters mit zwei Minibohrstangen. Halter zusammengebaut.

Halter mit der grössten und der kleinsten Minibohrstange.
Zum Vergleich:
Der Halter ist 12 mm hoch, die Schrauben sind M5 und M4.



Halter für Mini-Bohrstangen von Horn, für den Ausdrehkopf


Wo ich schon mal dabei war wollte ich auch noch einen Halter für den Ausdrehkopf anfertigen, denn da werden diese Mini-Bohrstangen bestimmt auch zum Einsatz kommen.

Bei der Konstruktion ging ich von dem oben gezeigten Prinzip ab und übernahm statt dessen Horsts Prinzip, allerdings in einer entfeinerten Form.

Der Halter wird zwar wegen des einfacheren Fräsens auch wieder zweiteilig ausgeführt, diesmal aber mit einem Losteil.

Er besteht aus einem Grundhalter mit der eigentlichen Aufnahme für den Drehstahl und einem Spannring, der den Drehstahl fixiert.

Den Grundhalter drehte ich und fräste dann den oberen Teil der Aufnahme ab. Im unteren Teil fräste ich die V-Nut für den Drehstahl ein. Hier verwendete ich den Formstahl, den mir Horst dankenswerterweise geliehen hatte.

Auf der Rückseite brachte ich eine Ansenkung für die Madenschraube an.

Den Spannring drehte ich im Vierbackenfutter exzentrisch, um genügend Material für die Gewindebohrung zu erhalten.

Bei der ersten Montage stellte sich ein Konstruktionsfehler heraus - der Grundhalter und der Spannring passten nicht zusammen.

Also fertigte ich einen neuen Spannring an, diesmal gefräst.

Den Grundhalter musste ich dennoch nachfräsen.

Aber der Zusammenbau gefiel mir nicht, die Klemmung des Drehstahls war einfach zu wackelig.

Erst fräste ich die Unterseite des Grundhalters flach und schliff die Spitze der Madenschraube ab. Damit war diese Seite schon mal etwas stabiler. Damit der Rücken des Drehstahls besser fixiert wurde fräste ich noch eine Rinne ein.

Damit kann ich erst mal leben, für eine Neukonstriution hatte ich keine Lust mehr.
Statt dessen stellte ich den ursprünglich geplanten exzentrischen Spannring auch noch fertig.
Dabei zeigte sich, dass die runde Aussparung den Drehstahl besser fixiert.

Und es stellte sich heraus, dass das Ganze auch mit umgedrehtem Spannring funktioniert. Was insofern wichtig ist, weil diese Bauform eine kleinere Unwucht erzeugen wird.



Bohrstange

Nach den mehrteiligen Haltern wollte ich jetzt mal eine einteilige Bohrstange anfertigen.

Ich weiss nicht wie viele Schaftgrössen es gibt, ich habe allein schon drei verschiedene.
Die Bohrstange sollte aber alle aufnehmen können auch wenn vermutlich hauptsächlich die mittlere Grösse eingesetzt werden wird.


Man erkennt nicht nur die unterschiedlichen Längen sondern (am Schraubenüberstand) auch die unterschiedliche Aufnahmegrösse.




li: der grosse Drehstahl
mi: der mittlere Drehstahl
re: der kleine Drehstahl




Vom Fräsen des Profils habe ich keine Bilder, man würde auch kaum was erkennen.

Deshalb hier die Zeichnungen:
  1. Bohren der Startbohrungen und zum Entfernen des grössten Spanvolumens
  2. Fräsen zum Entfernen des Mittelstegs, Zustellung in Z 1.0mm bis Z-10, dann 0.5mm (wegen des Fräsers mit dem verlängerten / freigeschliffenen Schaft)
  3. Fräsen der linken Anlagefläche, Zustellung in Z 1.0mm bis Z-10, dann 0.5mm
  4. Fräsen der rechten Anlagefläche, Zustellung in Z 1.0mm bis Z-10, dann 0.5mm
  5. Bohren der Gewindebohrungen, in der selben Aufspannung, nur der Rundtisch wurde vertikal gestellt
  6. Einspannung mit dem Beispiel des mittleren Drehstahls (vom kleinen habe ich keine Zeichnung)
  7. Einspannung mit dem Beispiel des grossen Drehstahls


Warnung:
Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen!


wm-d07d.htm#bohrstange 10.05.2017 10:00