Im Gegensatz zur Messuhr ist es weniger zum Messen von Wegen als zum Kontrollieren von Parallelität, Rund- oder Planschlag sowie zum Zentrieren von Bohrungen gedacht.
Zusammen mit dem Puppitaster habe ich auch ein Magnet-Messstativ gekauft.
Aber an der Fräse ist das eher unpraktisch.
Viel praktischer und einfacher ist es, den Puppitaster mit
seinem Einspannschaft direkt im Spannzangenfutter zu spannen, was
das Anfertigen eines speziellen Halters erübrigt.
Allerdings gibt es Einsatzfälle, bei denen ein eigener Halter
praktisch bzw. nötig ist.
Und so baute ich eben doch einen Halter für den Puppitaster.
Der Puppitasterhalter besteht aus folgenden Baugruppen:
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Der Schaft mit Klemmbacken und Verlängerungsstangen. |
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Die Verstellung mit dem Puppi-Taster. |
Der Puppi-Taster funktioniert folgendermassen:
Nun kann man den Puppi-Taster in seiner Halterung um die Frässpindel schwenken und so messen.
In der oben gezeigten Konfiguration beträgt der minimale
Messdurchmesser 0 mm.
Der maximale Messdurchmesser wird letztlich nur durch die Länge
der Verlängerungsstangen begrenzt.
Konfigurationen
Mit waagerechtem Puppi-Taster: 0 mm bis 218 mm Messdurchmesser
Mit senkrechtem Puppi-Taster: -46 mm bis 262 mm Messdurchmesser
Herstellung der einzelnen Bauteile
Zunächst klebte ich mit einem Epoxy-Kleber einen Block aus
mehreren Corian-Platten zusammen. Aus diesem Block wollte ich die
Feinverstellung mit Messuhrträger fräsen.
Aber dann stellte sich heraus, dass diese Klebung nicht belastbar
war.
Dann fing ich eben mit den Bauteilen aus Stahl an, dem Schaft mit seinen beiden Klemmstücken.
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Der Schaft mit Klemmbacken und Verlängerungsstangen. |
Den Schaft drehte ich mit dem Flansch aus einem Stück
Rundmaterial, den unbenötigten Teil des Flansches fräste ich weg.
Die beiden Klemmstücke wurden zusammen gespannt, gebohrt und
gerieben.
Danach wurden die Teilflächen überfräst, damit die
Verlängerungsstnangen auch geklemmt werden können.
Da die Klebung des Corian-Blockes versagte wollte ich die
Verstellung aus Aluminium fräsen.
Aber davon wollte ich nicht so viel zerspanen und konstruierte den
Halter um:
Die Feinverstellung und der Messuhrträger wurden in zwei Bauteile
aufgelöst.
Aber weil ich das Corian schon mal hatte entschloss ich mich, die Feinverstellung aus einer Corian-Platte und den Messuhrträger aus zwei Corian-Platten anzufertigen.
Da begann ich mit dem komplexeren Bauteil, dem Messuhrträger.
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Messuhrträger:
Aussparung für das Verstellrad mit den Bohrungen für die Befestigungsschrauben. |
Innenseiten des
Messuhrträgers. An Stelle des Klemmschlitzes wurden sie abgefräst. |
Nun fertigte ich das Verstellrad an.
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Verstellrad: Ausbohren aus einer Corian-Platte. | Verstellrad: Ausgebohrt. |
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Verstellrad: Abgedreht. | Verstellrad in Messuhrträger eingebaut. |
Was jetzt noch fehlt ist eine Aufbewahrungskiste.
Ursprünglich wollte ich eine kleine Holzskiste bauen, aber dann
fiel mir diese Blechschachtel (vermutlich wohnten da mal Pralinen
drin) in die Hände.
Und dann wurde sie entsprechend umgebaut.
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Ehemalige Pralinenschachtel. | Vorbereitet für | und mit neuem Inhalt. |
Jetzt ist der Puppi-Taster-Halter komplett fertig!
Inzwischen habe ich noch einen Halter gebaut.
Gerd schlug vor, die Position der festen und losen Einspannung zu tauschen.
Die Konstruktion wurde damit einfacher, aber stabiler und
besser.
Bei der Fertigung begann ich quasi hinten, mit der festen Einspannung: Damit ist nicht gemeint, dass die Messuhr fest eingespannt wird (das sowieso), sondern dass der Halter hier fest mit den beiden Messuhrträgern verbunden wird.
Dann kam die lose Einspannung dran: Die beiden Messuhrträger werden lose mit dem Einspannschaft verbunden, so dass sie gegenüber ihm verschoben werden können.
Diese Bauteile wurden aus Alu gefertigt, das ist doch mal ganze
angenehm nach all der Stahlzerspanung.
Aber der Einspannschaft wurde natürlich aus Stahl angefertig.
Und auch die Gewindespindel ist aus Stahl (ausnahmsweise sogar aus VA), der Griff aber wieder aus Aluminium,
Die Teile wurden zusammen gebohrt - damit sie klemmen musste die Trennfläche leicht abgefräst werden.
Und so sieht der Zusammenbau aus:
Die feste Klemmstelle mit der Messuhr. Sie ist aussen montiert, damit sie problemlos abgelesen werden kann.
Die lose Klemmstelle mit dem Einspannschaft. Die Gewindespindel hat hier noch ausschliesslich das kleine Handrad.
Die minimale Ausladung.
Der Messfühler befindet sich in Spindelmitte.
Die maximale Ausladung.
Die Gewindespindel hat hier zusätzlich zum kleinen Handrad noch
eine Kurbel wegen der schnelleren Verstellung.
Man sieht, dass das Handrad immer den gleichen Abstand zu den
Messuhrträgern hat. Dies liegt darin, dass die feste Klemmstelle
nach aussen verlegt und das Gewinde in der losen Klemmstelle
angebracht wurde.
Warnung: Ich bemühe mich zwar, sorgfältig zu arbeiten, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie meine Hilfsmittel auf Ihr eigenes Risiko nachbauen! |